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Stichprobenverzerrung durch browserbedingten Dropout [Sample bias by browser caused dropout]
Frederik Funke & Ulf-Dietrich Reips
Vortrag bei der Tagung der Methodensektion der
Methodensektion der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
16. Juli 2005 in Mannheim
Zusammenfassung
Nach einer langen Zeit der Dominanz des Internet Explorers benutzen
in jüngerer Zeit wieder immer mehr Internetnutzer Browser wie
Mozilla, Opera, Safari oder Firefox. Der Anteil der Nutzer von
Alternativen zum Internet Explorer ist nur schwer zu determinieren,
stellt aber mit geschätzten Anteilen zwischen 10 und 25 Prozent eine
relevante Größe dar.
Die verschiedenen Browser, aber auch
verschiedene Versionen derselben Web-Browser, interpretieren den
HTML-Code von Webseiten mitunter jedoch unterschiedlich. Dies kann
zu Darstellungsunterschieden führen, deren Spektrum sich von
geringen Abweichungen (wie unterschiedlichen Farbdarstellungen oder
Textformatierungen) über das Weglassen von Textteilen erstreckt, und
im äußersten Fall dazu führt, dass eine Webseite gar nicht geladen
werden kann. Online-Befragte können somit systematisch aufgrund
technischer Eigenheiten ihres Browsers (bzw. ungenügender
Berücksichtigung des Browsertyps durch die Ersteller der
Online-Befragung) aus einer Stichprobe fallen oder unterschiedliches
Antwortverhalten zeigen. Browserbedingter Dropout wird dann zu einem
Problem, wenn qualitative Unterschiede zwischen Nutzern von
Standard- und Alternativsoftware auftreten.
Um zu prüfen, ob sich das Antwortverhalten bei
unterschiedlichen Browsern und Browserversionen von einander
unterscheidet, wurden die Daten mehrerer Onlinebefragungen analysiert.
Anhand reaktiver Daten wurde zum einen die soziodemographische
Zusammensetzung der Browser-Nutzer-Gruppen untersucht; zum anderen
wurden Persönlichkeitseigenschaften erfasst, um Nutzertypen genauer
charakterisieren zu können. Des Weiteren wurden Unterschiede in der
Dropoutquote, den Antwortzeiten sowie dem Anteil von Lurkern aus den
Daten, die die Logdateien lieferten, bestimmt.
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